Endschiessen 2025
Wenn der Zufall mitentscheidet: Das Endschiessen als unterhaltsame Wundertüte für alle Schützen.
Riesengaudi im Schützenhaus: Für einmal zählte nicht nur das Können jedes einzelnen Schützen. Auch das Zufallslos, gemittelte und gewichtete Stiche, Geschicklichkeit der Teilnehmenden, schwierige Schätzfragen sowie die meist gewählte Glückzahl entschieden, wer sich freuen darf und in die Kränze kam.
Das diesjährige Endschiessen bot sehr viel spielerisches Spektakel, unerwartete Disziplinen, witzige Wissensfragen und bereitete vor allem extrem viel Spass. Am Samstag, 20. September 2025 trafen sich junge und jung gebliebene Schützinnen und Schützen aus allen Sektionen der SGZ zum diesjährigen Endschiessen früh morgens im Schützenhaus Albisgüetli. Es war eine Rückkehr in den altehrwürdigen Tempel, nachdem die letztjährige Ausgabe von der Kleinkaliber / Luftgewehrsektion extern im Bogenzentrum Zürich stattfand.
Wer von den Teilnehmenden dachte, der Anlass werde als klassischer Schiesswettbewerb durchgeführt, bei dem nur das eigene Können und das selbst erzielte Schiessresultat zählt, sah sich spätestens nach Bekanntgabe der Instruktionen des Wettbewerbs durch Dani Povse, Schützenmeister der 300-Meter-Sektion, die dieses Jahr mit der Mitorganisation des Endschiessens betraut wurde, getäuscht. Die Vorgaben zum diesjährigen Anlass basierten zum Gaudi der Schützinnen und Schützen auch grossmehrheitlich auf Zufall und Willkür, was dem Event eine besonders unterhaltende Note verlieh. «Wir wollten für einmal etwas neues und nicht ein klassisches, alltägliches Schiessprogramm anbieten», sagt Dani Povse.
Der Anlass stand unter dem Motto Knabenschiessen. Von den Teilnehmenden mitzubringen waren unter anderem:
- Gehhörschutz (Pflicht)
- Schiessbrille (falls nötig)
- Schiessbekleidung (freiwillig)
- Sportgeräte (keine notwendig)
- Gute Laune (Pflicht)
Für den Rest wurde ausgiebig gesorgt. «Wie am Knabenschiessen soll der Anlass das Schiessen und die Chilbi in einer gesamten Weise abdecken. Wichtig war uns vor allem, den Teilnehmern die Möglichkeit zu bieten, Disziplinenübergreifend in Kontakt zu kommen und sich auszutauschen. Ebenso wollten wir aber nicht, dass sich die Gewichtung nur auf das Schiessen bezieht, sondern dass jeder Teilnehmer mit seinen Stärken und Schwächen eine Möglichkeit erhält vorne in der Rangliste zu erscheinen“, erklärt 300-Meter-SM Dani Povse.
Die Details des Programmes hätten sich nach mehreren Brainstormings des OKs nach und nach ergeben. So auch, dass mit Wahl der meistgewählten Glückszahl die Teilnehmenden unwissentlich selber entschieden, welche Schätzfrage in die Wertung kommen wird. Es war dann schlussendlich die Schätzfrage Nummer 3: „Wie viele Tonnen brennbarer Kehricht wurden am Knabenschiessen 2024 eingesammelt“.
Besonders ins Gewicht für die Wertung fiel die Ziehung des Zufallsloses. Jeder Teilnehmer zog eine Zahl aus einem Sack. Jedes Zufallslos war zwei Mal vertreten, so dass die Teilnehmenden mit der gleichen Losnummer unwissentlich zu einer Gruppe fusioniert wurden und gemeinsam gegen die anderen Gruppen antraten. Dieser Umstand wurde den Schützinnen und Schützen allerdings erst beim Absenden offenbart, um die Spannung hochzuhalten und den Teamgedanken zu fördern. Das Los ermöglichte so, dass Schützen mit schwächeren persönlichen Punktresultaten durch etwas Glück jemandem mit derselben Losnummer zugewiesen wurden, der/die unter Umständen mehr Punkte erzielte und sich somit die addierten Punkte beider Teilnehmer in der Gruppe erneut mittelten.
Nach Absolvierung aller Disziplinen Schiessen (drei 300 Meter Stiche, ein Kleinkaliber-Stich und ein Luftpistolen-Stich), Chilbi (Büchsen-Werfen, Dart-Werfen, Ringe-Werfen), dem Beantworten der Schätzfragen, der Ziehung der Losnummer, durfte das OK, bestehend aus Irene Bernet, Roger Bernet, Katharina Meier und Dani Povse, erst einmal rechnen, welche Gruppe am meisten Punkte erzielte – eine nicht ganz triviale Aufgabe. Denn bei Punktgleichheit wäre folgendes Szenario zur Anwendung gekommen:
- Bei gleicher Anzahl der Glückszahlen für die zu wertende Schätzfrage, entscheidet der «Küsche»
- Schiessresultat
- Chilbi
- Differenz «Schätzfragen»
- Willkür
Als Sieger des spektakulären Wettbewerbs durfte sich schlussendlich die Gruppe 10 feiern lassen. Diese bestand aus den Schützen Aleksandar Naumovic und Phil Wagner, die zusammen mit 416.5 Punkten klar am meisten Punkte erzielten.
Insgesamt nahmen am Endschiessen 54 Schützinnen und Schützen teil, die so 27 Gruppen bilden konnten. Der Gabentisch war einmal mehr grosszügig bedacht. Der Wert einer Gabe belief sich zwischen 35 bis 40 Franken. Die SGZ beteiligte sich wie immer mit rund 2‘000 Franken an der Organisation. Die restlichen Aufwände wurden über das Startgeld von 25 Franken, respektive 50 Franken mit Mittagessen finanziert.
Auch kulinarisch wurde den Teilnehmenden etwas geboten. Dieter Buchmann backte als gelernter Bäcker/Konditor nicht nur Gipfeli und Crèmeschnitten selbst, nein, er bekochte die Teilnehmenden auch mit einem wunderbaren Spatz.
Es kann also zweifelsohne festgehalten werden: Das OK des Endschiessens hat ganz tolle Arbeit geleistet und den Schützinnen und Schützen wurde ein unvergessliches Gaudi geboten. Ein ganz grosses und herzliches Dankeschön an alle Beteiligten Organisatoren sowie auch an alle Disziplinen-Helfern und an die Crew der Panoramastube.
Einziger Wehrmutstropfen des ganz tollen und sehr gelungenen Anlasses: Leider sind rund 10 angemeldete Personen nicht am Anlass erschienen. Sie haben nicht nur ein grossartriges Spektakel verpasst, sondern leider durch ihre Nicht-Teilnahme auch ein kleines Loch in die Kasse gerissen, da auch für sie Gaben und das Essen beschafft wurden. Schade.
Ralph Hennecke